Donnerstag, 26. Januar 2012

Salento hat uns besonders gut gefallen!

Der südliche Teil des italienischen Absatzes

Die Dörfer an der Küste sind häufig Feriensiedlungen, die im Winter beinahe ausgestorben sind. Für Brot und Lebensmittel muss man schon einige Kilometer fahren. Die Leute sind ausgesprochen freundlich.

In so einem Dorf (Torre Mozza) hatten wir nachts gestanden. Als wir am nächsten Morgen im Café nebenan unseren Kaffee tranken, entschuldigte sich ein netter Mann bei uns, dass er uns morgens um 7Uhr -als er mit seinem Lastwagen vorbeigefahren war- im Schlaf gestört hätte. Nett doch…

Auf unserer Cache-Route sind wir ins Städtchen Specchia gekommen, nicht ahnend, was für eine schöne, alte Universitätsstadt uns erwartet. Staunend sind wir durch die engen Gassen gelaufen...

Specchia- rechts die 500 Jahre alte Universität
Schon wieder ein Irrgarten, die Altstadt von Specchia
In Patú haben wir eine extrem alte Grabstätte mit Wandmalereien aus dem 9. Jahrhundert  entdeckt: Le Centopietro. Wo Geocaches uns überall hinführen…
Le Centopietro, eine Grabstätte aus dem 9. Jahrhundert
Wandmalereien in der Grabstätte Le Centopietro
Auf dem Parkplatz in Patú stand ein VW-Bus mit NL-Kennzeichen. Zufällig kam der Besitzer nach draussen und wir sind mit ihm ins Gespräch gekommen. Er lebt mit seiner Frau schon 10 Jahre hier und hat uns sein Haus sehen lassen. Von 4 Häusern haben sie eins gemacht. Vollkommen beeindruckend: Kleine Zimmer, verschiedene Niveaus, Deckengewölbe aus Kalksandstein, Dachterrassen mit Blick über die weite Umgebung. Wauw!!!

Die Ostküste des italienischen Absatzes ist völlig anders, als die Westküste. Im Osten ist die Küste steinig und nicht mehr flach. Die Landschaft lässt mich an meinen Griechenlandurlaub denken. Als wir schneebedeckte Berge in der Ferne sahen und uns überlegten, ob das nun Griechenland oder Albanien sei, wurde uns bewusst, dass diese Länder weniger als 100 km entfernt sind -oder andersherum- uns momentan näher sind als Rom bzw. Neapel. Die Italiener nennen die äusserste Spitze des Absatzes nicht umsonst "la fine del mondo"! 
Blick auf schneebedeckte Berge (Griechenland oder Albanien?) von Marina di Novaglie aus
Weiter nördlich an der Küste entdeckte ich im Vorbeifahren eine Villa, die ich schon mal in einer Zeitschrift über Italien gesehen hatte. Wir haben angehalten, Fotos gemacht und dabei einen Parkplatz für die Nacht entdeckt.
Unser Übernachtungsplatz in Sta. Cesarea Terme bei Sonnenaufgang
Villa Sticchi bei Sonnenaufgang
Rückseite der Villa Sticchi
Laut Infotafel ist die Villa Sticchi im maurischen Stil erbaut, der im 19. Jahrhundert in den wohlhabenden Badeorten Salentos weit verbreitet war. Sie liegt auf einem Felsen oberhalb einer Therme, die leider in den Wintermonaten geschlossen ist.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt rauschten sie nur so an uns vorbei, die Motorradfahrer!
Es kribbelt... hätten wir doch unser Mottorrad mitgenommen!
Eine alte Bauxitmine... ein Insidertipp!
Alle Kirchen in Italien sind schön! Dieser Dom in Otranto ist von innen aber anders...
In dieser Kirche gibt's keine Leichen im Keller... sie liegen hinter Glas am Altar
Ups, am Dienstag wollten wir tanken- kein Diesel zu kriegen!!! Durch Streiks sind die Tankstellen entweder geschlossen oder es klebt ein grosser Zettel an den Säulen... . 20 Tankstellen weiter und mit 136 km mehr auf dem Zähler sahen wir eine Autoschlange bei einer Tankstelle. Yes!!! Bereitwillig haben wir 1,76 Euro pro Liter bezahlt.

Personenautos durften durchfahren...zum Glück wir auch
Jeder Nachteil hat seinen Vorteil- durch unsere Suche nach Diesel sind wir anders gefahren als geplant und haben rundum Martina Franca viele besondere Häuser gesehen!
 "Masseria" (Gutshof), wie sie hier in verschiedensten Variationen stehen
Schon fast putzig... jedes Zimmer hat ein eigenes Dach
Idyllisch!
Irre... es scheint früher wohl die übliche Bauweise gewesen zu sein...
Mauern am Strassenrand...und die Strassen sind nicht nur für Autos da
Kühe in Camouflage-Farben
Matera in der Dämmerung
Wir wollten gerne noch das Städtchen Matera mit seinen Höhlenwohnungen kennen lernen und haben dort einen schönen Panorama-Parkplatz für die Nacht in 500m Höhe  gefunden (s. Foto "Matera in der Dämmerung"). Abends kam Sturm auf, am nächsten Morgen Schnee. Da wir befürchteten, dass kein Streuwagen auf den einsam gelegenen Parkplatz kommen würde, haben wir unverrichteter Dinge unsere sieben Sachen eingepackt und unser GPS auf Rückreise und Autobahn programmiert.
Schnee im Süden Italiens, wer hätte das gedacht?
Unterwegs haben wir an jeder offenen Tankstelle getankt... so ungefähr jede 5. Tankstelle hatte noch Diesel. Die Fahrt gen Norden hat wider Erwarten gut geklappt, ab und zu haben wir streikende Lastwagenfahrer gesehen.

Bei Autobahnauffahrten bzw. -abfahrten standen sie...
Inzwischen sind wir am Gardasee... nur noch ein paar Tage und wir sind wieder für einen Zwischenstopp zuhause.