Dienstag, 31. Januar 2012

@ home, grrr...kalt!

Unsere Rückreise ist vollkommen problemlos verlaufen! Nach einem Saunabesuch in Erding (Süddeutschland) wurden wir am nächsten Morgen durch Schneeschieber geweckt. In der Nacht hatte es 15 cm geschneit! Für uns eine wunderschöne Überraschung -und Tessa hat den Schnee ausgiebig genossen. Mit einem Zwischenstopp bei meiner Zwillingsschwester und ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart
...viel zu erzählen und zu gucken...
 und einem Überraschungsbesuch bei Wendy, Johan und Jaimy


sind wir nun wieder für 2-3 Wochen zuhause. Bei den Temperaturen hoffen wir auf eine "Elfstedentocht" wenn wir noch zuhause sind.
Wir melden uns wieder, sobald wir wieder starten.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Salento hat uns besonders gut gefallen!

Der südliche Teil des italienischen Absatzes

Die Dörfer an der Küste sind häufig Feriensiedlungen, die im Winter beinahe ausgestorben sind. Für Brot und Lebensmittel muss man schon einige Kilometer fahren. Die Leute sind ausgesprochen freundlich.

In so einem Dorf (Torre Mozza) hatten wir nachts gestanden. Als wir am nächsten Morgen im Café nebenan unseren Kaffee tranken, entschuldigte sich ein netter Mann bei uns, dass er uns morgens um 7Uhr -als er mit seinem Lastwagen vorbeigefahren war- im Schlaf gestört hätte. Nett doch…

Auf unserer Cache-Route sind wir ins Städtchen Specchia gekommen, nicht ahnend, was für eine schöne, alte Universitätsstadt uns erwartet. Staunend sind wir durch die engen Gassen gelaufen...

Specchia- rechts die 500 Jahre alte Universität
Schon wieder ein Irrgarten, die Altstadt von Specchia
In Patú haben wir eine extrem alte Grabstätte mit Wandmalereien aus dem 9. Jahrhundert  entdeckt: Le Centopietro. Wo Geocaches uns überall hinführen…
Le Centopietro, eine Grabstätte aus dem 9. Jahrhundert
Wandmalereien in der Grabstätte Le Centopietro
Auf dem Parkplatz in Patú stand ein VW-Bus mit NL-Kennzeichen. Zufällig kam der Besitzer nach draussen und wir sind mit ihm ins Gespräch gekommen. Er lebt mit seiner Frau schon 10 Jahre hier und hat uns sein Haus sehen lassen. Von 4 Häusern haben sie eins gemacht. Vollkommen beeindruckend: Kleine Zimmer, verschiedene Niveaus, Deckengewölbe aus Kalksandstein, Dachterrassen mit Blick über die weite Umgebung. Wauw!!!

Die Ostküste des italienischen Absatzes ist völlig anders, als die Westküste. Im Osten ist die Küste steinig und nicht mehr flach. Die Landschaft lässt mich an meinen Griechenlandurlaub denken. Als wir schneebedeckte Berge in der Ferne sahen und uns überlegten, ob das nun Griechenland oder Albanien sei, wurde uns bewusst, dass diese Länder weniger als 100 km entfernt sind -oder andersherum- uns momentan näher sind als Rom bzw. Neapel. Die Italiener nennen die äusserste Spitze des Absatzes nicht umsonst "la fine del mondo"! 
Blick auf schneebedeckte Berge (Griechenland oder Albanien?) von Marina di Novaglie aus
Weiter nördlich an der Küste entdeckte ich im Vorbeifahren eine Villa, die ich schon mal in einer Zeitschrift über Italien gesehen hatte. Wir haben angehalten, Fotos gemacht und dabei einen Parkplatz für die Nacht entdeckt.
Unser Übernachtungsplatz in Sta. Cesarea Terme bei Sonnenaufgang
Villa Sticchi bei Sonnenaufgang
Rückseite der Villa Sticchi
Laut Infotafel ist die Villa Sticchi im maurischen Stil erbaut, der im 19. Jahrhundert in den wohlhabenden Badeorten Salentos weit verbreitet war. Sie liegt auf einem Felsen oberhalb einer Therme, die leider in den Wintermonaten geschlossen ist.

Bei einem Spaziergang durch die Stadt rauschten sie nur so an uns vorbei, die Motorradfahrer!
Es kribbelt... hätten wir doch unser Mottorrad mitgenommen!
Eine alte Bauxitmine... ein Insidertipp!
Alle Kirchen in Italien sind schön! Dieser Dom in Otranto ist von innen aber anders...
In dieser Kirche gibt's keine Leichen im Keller... sie liegen hinter Glas am Altar
Ups, am Dienstag wollten wir tanken- kein Diesel zu kriegen!!! Durch Streiks sind die Tankstellen entweder geschlossen oder es klebt ein grosser Zettel an den Säulen... . 20 Tankstellen weiter und mit 136 km mehr auf dem Zähler sahen wir eine Autoschlange bei einer Tankstelle. Yes!!! Bereitwillig haben wir 1,76 Euro pro Liter bezahlt.

Personenautos durften durchfahren...zum Glück wir auch
Jeder Nachteil hat seinen Vorteil- durch unsere Suche nach Diesel sind wir anders gefahren als geplant und haben rundum Martina Franca viele besondere Häuser gesehen!
 "Masseria" (Gutshof), wie sie hier in verschiedensten Variationen stehen
Schon fast putzig... jedes Zimmer hat ein eigenes Dach
Idyllisch!
Irre... es scheint früher wohl die übliche Bauweise gewesen zu sein...
Mauern am Strassenrand...und die Strassen sind nicht nur für Autos da
Kühe in Camouflage-Farben
Matera in der Dämmerung
Wir wollten gerne noch das Städtchen Matera mit seinen Höhlenwohnungen kennen lernen und haben dort einen schönen Panorama-Parkplatz für die Nacht in 500m Höhe  gefunden (s. Foto "Matera in der Dämmerung"). Abends kam Sturm auf, am nächsten Morgen Schnee. Da wir befürchteten, dass kein Streuwagen auf den einsam gelegenen Parkplatz kommen würde, haben wir unverrichteter Dinge unsere sieben Sachen eingepackt und unser GPS auf Rückreise und Autobahn programmiert.
Schnee im Süden Italiens, wer hätte das gedacht?
Unterwegs haben wir an jeder offenen Tankstelle getankt... so ungefähr jede 5. Tankstelle hatte noch Diesel. Die Fahrt gen Norden hat wider Erwarten gut geklappt, ab und zu haben wir streikende Lastwagenfahrer gesehen.

Bei Autobahnauffahrten bzw. -abfahrten standen sie...
Inzwischen sind wir am Gardasee... nur noch ein paar Tage und wir sind wieder für einen Zwischenstopp zuhause.








Freitag, 20. Januar 2012

Was ist er schön, der Absatz des italienischen Stiefels

In dieser Woche haben wir die traurige Nachricht erhalten, dass Günni Hendricks, ein Freund unserer Familie, gestorben ist (am Freitag, den 13.).
Am Sonntag trifft sich der Freundeskreis, um gemeinsam Abschied von ihm zu nehmen... ich wäre so gerne dabei... aber, man kann nicht alles haben.

Sonnenaufgang um 6.30 Uhr


Der rauchende Ätna bei klarem Wetter
Am Freitag, den 13. haben wir alle vier Jahreszeiten in ungeordneter Reihenfolge erlebt, als wir vom Ätna wieder zur Küste gefahren sind. Es war eine sehr beeindruckende Fahrt bei strahlendblauem Himmel.
Frühling: Plötzlich Schafe vor unserem Womo
Die Strassen werden im Winter noch schmaler!
In 600 - 700 m Höhe wirkt alles herbstlich
...und wir können wieder das sommerliche Leben geniessen...
Seit Sonntag sind wir wieder auf dem italienischen Festland und fahren auf dem Rückweg den Stiefel an der Ostseite hoch. Auf Cachesuche sind wir in das kleine Bergdörfchen Stilo gefahren. Es ist immer wieder spannend, ob wir mit dem Womo durch die Strassen passen und auch, ob wir einen passenden Parkplatz finden. Dieses Mal konnten wir bei einer Kirche parken. Der Cache lag im Centro Storico, der Altstadt, mit seinen schmalen Gässchen. Hier einige Impressionen:
Keine standard Neubausiedlung in Deutschland bzw. Holland
Leben oder Stillleben?
Was wäre Italien ohne Piaggio  - Dreiräder?
Die Ausläufer der Kältefront, die in der Schweiz für -40 Grad gesorgt haben, sind vermutlich zu uns rüber gezogen: Dienstagmorgen war es 3 Grad! Zum Glück hatten wir nachts eine gute Heizung und morgens wieder strahlendblauen Himmel. Unser Frühstück konnten wir im unserem Panorama-Wintergarten geniessen. Herrlich!
Unser Panoram-Wintergarten! Was kann das Leben schön sein..
Letztlich hörten wir morgens etwas am Womo vorbei rattern. Wir wurden hellhörig. Was war es? Ein "Hund auf Rädern" wurde ausgelassen. Da ich gerne ein Foto machen wollte, habe ich sein Frauchen angesprochen. Sie erzählte, dass ihr Dackel eine genetisch bedingte Krankheit habe und dadurch halb gelähmt sei. Auch nach einer teuren OP konnte er nicht laufen und deshalb hat sie diesen Laufwagen anfertigen lassen. Beeindruckend! 
Italiener lieben Hunde!
Italien ist gross, die Entfernungen enorm. Das wird uns auf der Durchreise immer wieder deutlich. Unser Reiseführer meldet auch wenig Interessantes über Süditalien. Deshalb lassen wir uns durch Geocaches leiten- spannend!
Ein Cache führte uns nach Le Castella in der Nähe von Crotone
Auf dem Weg zu einem Geocache in den Bergen fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt. Die Bergformationen laden zum Berühren ein! Leider mussten wir ein bischen Gas geben, um vorm Dunkel-Werden einen Stellplatz zu haben... 
In der Nähe des Lago di Monte Cotugno
Unterwegs springt uns so manches auf den Weg: Nicht nur Kühe, Schafe oder Ziegen. Bei den Ampeln stehen immer wieder Menschen, die ihr Brot verdienen, indem sie einzelne Päckchen Taschentücher verkaufen, die Windschutzscheibe putzen wollen oder auch...
...betteln...
Wir haben noch nicht mal die Hälfte des Absatzes umrundet und sind begeistert von der Schönheit der Küste, von den weissen Dörfern und den verwinkelten alten Städtchen. 
In den Dünen bei Campomarino wachsen Rosmarin und Thymian... es duftet so lecker!
Entlang der Küstenlinie stehen in Sichtweite voneinander Türme. Früher stellten sie eine Verteidigungslinie dar. Sobald irgendwo Feinde gesichtet wurden, konnte durch Feuerzeichen miteinander kommuniziert werden.
Der besterhaltene Turm: Torre Colimena
In Porto Cesareo konnten wir nachts sogar neben einem derartigen Turm  übernachten. Und wenn wir dann schon mal in einer Stadt übernachten, bietet es sich auch an, essen zu gehen. Hmmm, was haben wir köstlich gegessen!!!
Unser Stellplatz für eine Nacht in Porto Cesareo
Wieder übernachten wir neben Fischerbooten in Porto Cesareo
Wouw! Was ist das? Cooling down im Mittelmeer?
Nicht nur Dünen entlang der Küste, auch Ackerbau
Eine wunderschöne Altstadt hat Gallipoli. Mit Hilfe der EU konnten Fassaden renoviert werden und das kann sich sehen lassen!
Gallipoli
Immer wieder schöne Kirchen
Fischer sitzen in der Sonne und binden Aas an ihre Angelleinen
Die vorbereiteten Aas-Angelleinen werden ins Auto geladen

...noch ein letztes Foto von Gallipoli
Sonnenuntergang in Torre Mozza

Donnerstag, 12. Januar 2012

Könnten wir doch Italienisch sprechen...

Beim Einkauf in einem kleinen Lebensmittelladen fragte uns der Verkäufer, ob wir Deutsche wären. Ich erklärte ihm, dass ich Deutsche sei und Geert Holländer. Daraufhin ergriff der Mann Geerts Hand und hielt sie fest, wie ein altes Mütterchen. Und dann klagte er sein Leid: … Angela Merkel … Euro… . Wir haben nicht verstanden, was der Mann alles loswerden muβte. Nur die Art, wie er es getan hat, besorgte mir Gänsehaut! Ich vermute, er wollte rüber bringen, daβ er sehr hart arbeiten muβ und die Auflagen, die die europäischen Politiker insbesondere A. Merkel den Italienern abzwingen, unmenschlich und nicht zu erfüllen seien. Schade, daβ wir so schlecht/ eigentlich überhaupt nicht mit den Italienern reden können.
Sizilianisches Stillleben
Wir waren noch auf dem Campingplatz in Sferracavallo. 
Am nächsten Morgen ...rechts hinter dem Zaun
liegt unses Campingplatz in Sferracavallo



Mitten in der Nacht knallte es- Geert dachte gleich, die Carabinieri würden in ein Haus der Mafiosi eindringen...
Nach mehrfachem kräftigem Knallen war klar: Es sind Reifen brennender Autos, die platzen!

Hinterm Zaun ... unser Platz
Geert ist sofort gucken gegangen,
ich habe die Dachluke geöffnet, sie
aber sofort wieder zu gezogen,
denn dicke Rauchwolken hingen
über uns. Ca. 40 m neben unserem
Womo brannten 3 Autos aus!
Wie die 2 Feuerwehrwagen die
Brandstelle erreichen konnten
ist uns ein Rätsel, bei den
zugeparkten Strassen.



Von Sferracavallo aus sind wir nach Cefalú gefahren- ein nettes Städtchen an der Nordküste Siziliens mit kleinen, enge Gässchen.
Der schöne Domplatz, mit Palmen geschmückt
...und wieder haben wir einen Platz am Hafen gefunden, nun in Cefalú
Wäschetrockner kennt man in Italien nicht - bei unsicherem Wetter wird überdeckt getrocknet
Die Skyline von Cefalú
Besonders beeindruckend: Der mittelalterliche Waschplatz in Cefalú
In Cefalú haben wir Abschied von Kevin und Janet genommen. Die beiden werden wir wahrscheinlich in Italien nicht mehr sehen-bestimmt aber woanders in Europa auf unserer weiteren Tour. Sie werden erst mal 9 Tage mit ihrem Besuch (Kevins Bruder und Frau) verbringen und haben dafür auch ein Auto gemietet.

Das gemietete Auto von Kevin und Janet
Auf unserem nächsten Stellplatz haben wir -was selten vorkommt- Holländer getroffen. Sie haben ihr Haus verkauft und leben nun glücklich und zufrieden im Wohnmobil. Sollten wir vielleicht auch tun, wenn wir pensioniert sind! 
Das ist nicht das Wolkenkuckucksheim der Holländer- es ist ein Kunstwerk in den Bergen, das wir auf einer Cachetour zufällig entdeckt haben

Könnte Kunst sein, ist es aber nicht! Wellenbrecher am Strand von Capo d'Orlando
Hundeleben I
Hundeleben II
Unser Navigationsgerät führt uns wieder mal durch enge Strassen
Schneereste in 1000m Höhe (Wer hätte das gedacht, auf Sizilien?)
... immer wieder überraschend...

Wir sind wieder in der Nähe des Ätna... wouw!!!