Samstag, 31. Dezember 2011

Italienisch-sizilianische Lösung

 Radtour am Strand
Wir machen wunderschöne Touren auf Sizilien- manchmal führen sie uns allerdings in unvorhersehbar-kritische Situationen, die dann auf “italienische Art” gelöst werden.
So z.B. in Caltabellotta, einem Bergstädtchen im Süden Siziliens. Unser Wohnmobil-Tourguide empfiehlt eine wunderschöne Strecke nach Caltabellotta über das Dörfchen S. Carlo. Natürlich, das ist was für uns!
Das Bergstädtchen Caltabellotta in 1000m Höhe
Im Nachhinein ist diese Strecke eher was für Motorradfahrer: Viele Kurven, einspurig, keine Ausweichmöglichkeiten und wirklich atemberaubende Aussichten. Zum Glück haben wir mit dem Womo wenig Gegenverkehr gehabt- nur 2 Autos auf geraden Stücken.

Aber dann: Wir sollten laut Reiseführer durch den neuen Teil der Stadt Caltabellotta fahren und nach einem steilen Stück, wo es rechts Richtung Centro abzweigt, scharf links in die  Panoramastrasse abbiegen, um so zu einem schönen Stellplatz bzw. Parkplatz für unser Wohnmobil zu kommen. Schon unterwegs sahen wir Marktstände auf der Strasse, die möglicherweise die Panoramastrecke sein konnte. Ja!, ups!, Markttag! und keine Möglichkeit, nach links abzubiegen. Hinter uns Autos, keine Wendemöglichkeit und rechts die undurchdringliche Altstadt mit schmalen, zugeparkten Strässchen.
Ups! Markt auf der Panoramastrasse in Caltabellotta
Da standen wir auf unserem steilen Stück… konnten nicht vor und nicht zurück! Polizisten machten deutlich: Stopp! Auf keinen Fall in die Altstadt! Was nun? Zwei Polizisten beratschlagten sich… es wurde telefoniert… plötzlich lief einer der Polizisten vor unser Womo und winkte: Wir sollten ihm in die Altstadt folgen. Die Durchfahrt zwischen den geparkten Autos war aber zu schmal für uns!
Hier passte unser Womo durch: 1 cm rechts frei... 1 cm links frei! Bin sehr stolz auf Geert!!!
So wurden kurzerhand Fahrertüren von geparkten Autos geöffnet, Handbremsen gelöst, Autos geschoben…  und als wir ca. 300 Meter gefahren waren, mit zum Teil nur 1 cm an der rechten und 1 cm an der linken Seite gab es einen PARKPLATZ für uns! Hier mussten/ durften/ konnten wir stehen bleiben, bis der Markt zu Ende war: Von 10.30 – 15.30 Uhr.
Unser zugewiesener Parkplatz in Caltabellotta
Wir waren einfach nur happy!!! Bäcker vor der Tür, Gemüsemarkt in Reichweite, Internetempfang… Lösung auf italienisch-sizilianischeArt: Irgendwie klappt’s immer!


Idyllisch und sehr ländlich - in Porto Palo
Ein paar Tage haben wir frei an einem Strand in Porto Palo gestanden, gemeinsam mit 9 anderen Womo’s. Wir hatten sehr sonniges Wetter und dann wird’s schnell gesellig: Quätschen hier… Quätschchen da… Nachbarn kennen Leute, die wir auch getroffen haben…
So toll, immer wieder frisches Wasser für Tessa
Über Silvester haben wir uns mit unseren englischen Freunden Kevin und Janet verabredet. Wir stehen gemeinsam auf einem Campingplatz in Selinunte und da alle Restaurants vor Ort geschlossen sind, wollen wir zusammen essen.
Windgeschützt aut einer Terrasse mit Janet und Kevin
Mein ‘Mousse au Chocolat’ steht schon im Kühlschrank- es scheint zu schmecken, denn Geert hat mit breitem Grinsen und Schmatzen die Schüssel ausgeleckt.

Bisher haben wir auf unserem Camoingplatz noch kein Feuerwerk gehört- so haben wir Hoffnung, dass auch Tessa ein entspanntes Silvester haben kann!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Weihnachten auf Sizilien


Da sind wir wieder... hatten einige Tage unerwartet kein Internet, da wir davon ausgegangen sind, wir hätten  eine Prepaid-Karte für 2 Monate angeschafft, war aber nur für einen Monat. Sollten doch Italienisch lernen...

Wie ist es für uns, Weihnachten auf Sizilien zu verbringen?
Geert's Siesta am ersten Weihnachtstag
Echte Vorweihnachtsstimmung ist bei uns nicht aufgekommen. Manchmal haben wir uns gefragt, woran das liegen mag? Weihnachtsmärkte, stimmungsvolle Atmosphäre zuhause – das gehört für uns zur Vorweihnachtszeit!

Im Wohnmobil hatten wir das alles nicht und die Sonne scheint am strahlendblauen Himmel: Es wirkt hier eher sommerlich!

Weihnachtsstimmung? Doch eher nicht
Und so finden wir die Weihnachtsverzierung in unserer Umgebung eher komisch oder sogar fehl am Platz.  Die Italiener bzw. Sizilianer sind verhältnismäβig zurückhaltend mit der Weihnachtsverzierung. Heftiger schmücken die Überwinterer ihr Mobil und das Drumherum: Auf  Campingplätzen haben die meisten Womos eine eigene grosse Krippe aufgebaut, verziert mit Strandgut, und es flimmert bunt, bunter am buntesten! Viele Weihnachtssterne werden gepflanzt und manche Leute kleben auch noch Fensterbilder. Grrrrrr!

Wir haben in der letzten Woche ein paar Tage frei auf der Promenade in Marina di Modica gestanden, auf einem wunderschönen Platz im Süden Siziliens. “Wildcampen” wie unsere englischen Freunde es nennen ist für uns eine gute Möglichkeit, mal wieder unser Aggregat zu testen ! Im letzten Sabbatjahr (2003) haben wir es angeschafft und es hat bisher maximal 12 Stunden gelaufen.

Wir stehen frei in Marina di Modica, gemeinsam mit deutschen und italienischen Überwinterern
Am Strand dort hatten wir mal wieder Sturm!!! Wir wurden wach, weil unser Wohnmobil schaukelte… Die Erfahrung von Diamante noch frisch im Gedächtnis haben wir das Wohnmobil dann doch mitten in der Nacht weiter weg vom Meer auf der anderen Seite des Platzes geparkt. Lustig fanden wir am nächsten Tag den Blogeintrag von Janet und Kevin, so heissen unsere englischen Freunde, die 10 km entfernt standen, über ihre Horrornacht- hätten wir geschrieben haben können.

Unser Platz in Marina di Modica nach dem Sturm
Abendstimmung auf unserem Wildcamp in Marina di Modica
Solange die Sonne am strahlendblauen Himmel steht, ist es herrlich warm. Verschwindet die Sonne aber hinter den Wolken, dann kann es ganz schön frisch werden. In den letzten Tagen weht es ordentlich! Doch wir klagen nicht! Das Leben ist einfach angenehm hier im Süden.

Weihnachtsengel? Oh weit gefehlt! Physiotherapieübungen in freier Natur
Alte Ziegelbrennerei...

...wieder ein Cacheziel
Und zum ersten Mal haben wir einen alten Italiener seinen Müll sortieren sehen. Manchmal schütteln wir nur den Kopf und verstehen die Italiener/ Sizilianer nicht. Wie können sie den Müll überall hinschmeiβen? Es ist einfach nur schrecklich, wie manche Gegenden aussehen! Normalerweise stehen am Straβenrand verschiedenfarbige Container, die allerdings alle gleich gefüllt sind. Tja, andere Mentalität...


Über Weihnachten haben wir auf einem Campingplatz gemeinsam mit Janet und Kevin gestanden. Kaum dort angekommen, überreichten uns übrigens die Campingplatzbesitzer einen grossen Weihnachtsstern mit den besten Wünschen! Lieb gemeint … so steht nun vor unserem Womo auch ein roter Stern, hihi-haha!
...auch unsere Nachbarn bekommen einen Weihnachtsstern von den Platzbesitzern (Mitte)...
Am Heiligabend hatten wir angenehmes, sonniges Wetter!!! Wir konnten draussen frühstücken und eine schöne Radtour machen. Am Nachmittag kamen Janet und Kevin rüber- wir haben Yahtzee und Karten gespielt und dazu gehörte für die Männer dann auch Schottischer Whisky!!! Hatte der Whisky 12 Jahre nötig, um reif zu werden- an einem Abend war die Flasche gekilled! Und auf sizilianisch-weihnachtliche Art gab es ein Süssigkeiten-Menue: Plätzchen, Schokolade, Pralinen, gefüllte Datteln… köstlich. Kein Stress, keine Vorbereitungen und viel Spass!

Janet, Kevin und Geert am Heiligabend (Foto: Maria)
Ein bischen windig am ersten Weihnachtstag, aber angenehm!
An der Südküste sind wir am zweiten Weihnachtstag weiter gen Westen gefahren, haben schöne Strände und griechische Heiligtümer entdeckt.

Beeindruckend, die Tempel in Agrigento- links der Concordiatempel
Tessa vollkommen entspannt, aalt sich herrlich im Strandsand
Irres Licht bei Sonnenuntergang
Cachetour am Strand
Schluss für heute, liebe Leute... bis zum nächsten Mal!
Ach ja, und einen guten Rutsch!

Samstag, 17. Dezember 2011

Ätna


Er "raucht" wirklich!

In Giardini-Naxos haben wir eine Woche lang auf einem Stellplatz gestanden. Und der Preis lockt: Je länger man bleibt, desto günstiger wird die Übernachtung. Die meisten Wohnmobilisten richten sich dann auch für mehrere Monate zum Überwintern auf ihrem Platz ein. Wir ziehen lieber rum!

Giardini-Naxos liegt an der Ostküste Siziliens, mit Blick auf den Ätna. Nur 7 km entfernt von Giardini-Naxos liegt Taormina, das -laut Reiseführer- meistbesuchte Städtchen Siziliens. Mit dem Wohnmobil konnten wir dort keinen Platz finden, wohl aber mit den Rädern dorthin fahren. Was wir nicht wussten: In steilen Serpentinen geht’s in die Höhe. Puuuh!!!
Zur Belohnung war der Rückweg dann vollkommen easy!


Taormina
Der Dom von Taormina

Geocache- Versteck auf diesem alten Friedhof in Taormina
Am folgenden Tag haben wir uns dann doch ein kleines Auto gemietet, einen Fiat Panda. Lieber hätten wir natürlich einen Vespa-Roller gehabt, doch im Winter werden sie nicht vermietet!
Unsere Tour führte gegen den Uhrzeigersinn rund um den Ätna: Erst zur Alcantara-Schlucht, an der Nordseite des Ätna. Hier hat der Alcantara-Fluss eine 20m tiefe Schlucht in das Basaltgestein gegraben. Beeindruckend!!!
Gole Alcantara
Basaltgestein in der Schlucht
...und wieder war's ein Geocache, der uns hierher führte...
Auf dem weiteren Weg trafen wir immer wieder auf Lavagestein in unterschiedlichsten Formen: Straβenpflaster, Baumaterial für Häuser und vor allen Dingen die vielen Lavafelder entlang des Weges.
Kirche aus Lavagestein in Randazzo, wirkt trotzdem nicht düster
Sogar Rundbögen werden aus Lavagestein gemacht
Blumenschale aus Lava
 Nebenkrater des Ätna: "Silvestri"
Tessa auf Erkundungstour
Durch den Lavastrom versengte Nadelbäume
 Lavastrom - Bäume an den Rändern haben sichtbar alles überlebt
Bei Catania ist ein Lavastrom ins Meer geflossen. Spuren sind am Strassenrand sichtbar
Es ist unglaublich: Sogar im Naturschutzgebiet des Ätna liegen Müllhalden
Beeindruckend, wie sich auf Sizilien alles durch die Strassen quetscht!


Schafe haben Vorfahrt!

Schöne Aussichten unterwegs
...immer wieder können wir schöne Spaziergänge machen...
So wird am Strand in Giardini-Naxos "aufgeräumt", nach den Überströmungen von Anfang November
Seit Freitag sind wir in Siracusa, weiter im Süden an der Küste.
Die antike Stadt hat nette verwinkelte Gassen, schöne Plätze und bietet an mehreren Stellen einen schönen Blick  auf’s Meer. Und es gibt hier köstliches, kleines Mandel-, Pinien- bzw. Apfelsinengebäck.

Fischerboote in Siracusa
Anlauf zu einer Art Korbballspiel; gespielt wird mit Paddeln
Der Dom in Ortigia, der Altstadt von Siracusa
Auf dem Domplatz in Siracusa
Auch abends bis 20.00 Uhr kann man gemütlich schoppen
Aus dem Leben gegriffen...
Geert gruselt's, wenn er sieht, wie ich Kaninchenfutter (selbstgepflückte Brunnenkresse) esse!
Wir sind im sonnigen Süden nicht wirklich in Weihnachtsstimmung. So gibt's in diesem Jahr mal keine Weihnachtskarten und auch für uns bleibt's spannend, wo und wie wir die Weihnachtstage verbringen werden.

Auf diesem Wege möchten wir allen schöne, entspannte Weihnachtstage wünschen und einen guten Rutsch ins Jahr 2012!
Alles Liebe
Geert, Maria und Tessa